Egal, ob philippinische Männer oder Frauen – das philippinische Volk sieht sich als riesige Familie

Bei meiner letzten kleinen Weltreise besuchte ich neben den Philippinen unter anderem Singapur, Hongkong und Australien. Die längste Zeit verbrachten meine Ex-Freundin und ich allerdings auf den Philippinen. Dort traf meine Freundin (25 J., eine Halb-Philippinin), zum ersten Mal nach 23 Jahren auf ihre Familie.

Wer philippinische Familien nicht kennt, sollte wissen, dass diese oftmals sehr groß sein können und sich meistens durch einen starken Zusammenhalt auszeichnen. Vermutlich sind sie anfangs noch etwas schüchtern, doch wenn Sie erst einmal im Kreis der Familie aufgenommen sind, werden Sie eine ungewohnte, neue Wärme spüren – vielleicht auch deshalb, weil es keinesfalls selbstverständlich ist, ‚zu geben‘ wenn man selber nicht viel besitzt.

Ich hatte damals keine Ahnung, was mich erwarten würde und was es heißt, mit einer neuen Kultur, mit völlig neuen Werten zu leben und in diese einzutauchen. Es bedeutet vielleicht so etwas wie sich auf neue Dinge einzulassen und sich von alten Gewohnheiten freizumachen.

So konnte ich hautnah miterleben, inwiefern philippinische Männer sich von den Frauen unterscheiden.

Es gibt generelle Benimmregeln für philippinische Männer und Frauen, wie die Begrüßung von älteren Mitmenschen durch einen speziellen Handgruß (Mano po). Durch die größere Lebenserfahrung, soll dem Gegenüber Respekt vermittelt werden. Im Laufe eines philippinischen Leben wachsen die Kinder mit dieser Tradition auf. Auch das Verhalten bei Kritik und Zurückweisung, weist bei beiden Geschlechtern das selbe Verhaltensmuster auf. Sie wirken beiderseits peinlich berührt und wollen unter keinen Umständen ihr Gesicht verlieren. Philippinische Männer sowie die Frauen versuchen deshalb, ihre eigene Kritik in freundlicher Verpackung vorzutragen. Ob das der Europäer versteht, ist eine andere Frage. Sollte sich versehentlich dennoch ein Streit anbahnen, kann dieser schnell mit einem einfachen Lächeln aus der Welt geschafft werden. Viele philippinische Männer werden sowieso versuchen, ihre Wut auf keinen Fall offen zu zeigen. Bei positiven Emotionen ist das jedoch ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Status Symbole spielen gerade für philippinische Männer eine große Rolle.

Nicht jeder philippinische Mann ist sonderlich begeistert wenn der reiche Europäer (so denken es die meisten Filipinos) mit einer Filipina flirtet. Die Außendarstellung eines Europäers auf den Philippinen, ist meines Erachtens, sehr verzerrt. Für die philippinischen Frauen gilt vor allem der deutsche Mann als sehr gebildet und sehr reich. Philippinische Männer können da nur schwer mithalten.




Philippinische Männer untereinander profilieren sich in erster Hinsicht durch das gepflegte Erscheinungsbild.

Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, ist es auf den Philippinen unüblich, dass Menschen aus wirklich armen Verhältnissen dennoch stilsicher und gepflegt gekleidet sind. Auch auf den Philippinen wird mit dem großen Auto oder Haus, der erreichte Status zur Schau gestellt. In Zeiten von Facebook wird dieses Verhalten noch mehr verstärkt. Meist noch extremer als bei uns Deutsche. Manch armer Filipino und deren Familie leben dennoch glücklicher als viele der so perfekt abgesicherten Angeber-Filipinos.

Philippinische Männer verhalten sich oft wie große Kinder und sind nur wenig Verantwortungsbewusst.

Letztendlich halte ich jeden Versuch, die philippinische Mentalität und das Verhalten bewerten zu wollen, für nicht umsetzbar. Geschichte, Kultur und eben die Traditionen unterscheiden sich gravierend und sind eben anders. Die philippinische Lebensart ist einmalig und nicht vergleichbar. Nehmen Sie deshalb Abstand vor unnötigen Vergleichen. Vielmehr seien Sie offen die Verhaltensweisen zu verstehen und von einer neuen Kultur zu lernen. Es steht jedem frei sich ein eigenes Bild zu machen. Lediglich wollte ich Ihnen meine eigene subjektive Sichtweise darstellen, welche ich in meiner langjährigen Erfahrung, auf den Philippinen, sammeln konnte.